Betriebliches Mobilitätsmanagement
Nachhaltige Mobilitätskonzepte für Unternehmen
Die Ziele der Bundesregierung für den Verkehrssektor sind ambitioniert: Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 48 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Laut Umweltbundesamt wurden jedoch bis zum Jahr 2022 lediglich neun Prozent eingespart. Betrachtet man nun die gesamte Mobilität in Deutschland, fällt mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller Wege im beruflichen Kontext an (MiD 2017). Dies verdeutlicht, dass Unternehmen und Betriebe einen großen Beitrag zur Klimaneutralität in Deutschland leisten können. Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) stellt für Arbeitgeber eine erfolgversprechende Möglichkeit dar, nachhaltige Mobilität zu fördern und bringt neben ökologischen Vorteilen auch ökonomische mit sich.
In diesem Beitrag erläutern wir, was betriebliches Mobilitätsmanagement ist und wie nachhaltige Mobilität bei Unternehmen in der Praxis gestaltet werden kann.
Was versteht man unter betrieblichem Mobilitätsmanagement? Und was sind die Vorteile?
Betriebliches Mobilitätsmanagement bezeichnet einen strategischen Ansatz für Betriebe und Unternehmen zur Förderung einer effizienteren, attraktiveren sowie umwelt- und sozialverträglicheren Mobilität der Mitarbeitenden. BMM stellt ein praxistaugliches Instrument dar, um systematisch die Verkehrsbedarfe im unternehmerischen Kontext zu analysieren und im nächsten Schritt zu optimieren. Ziel ist es, die Mobilitätsbedürfnisse des Arbeitgebers und der Mitarbeitenden möglichst nachhaltig und effizient zu gestalten.
Durch gezieltes Mobilitätsmanagement werden für die verschiedenen Arten betrieblicher Mobilität – Mitarbeitendenmobilität, dienstliche Mobilität, Verkehr von Besucher*innen und Werksverkehr – Verbesserungen angestrebt. Mögliche Maßnahmen sind u. a. die Einführung von Elektrofahrzeugen, der Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur, die Schaffung von Anreizen zur Nutzung von Bus und Bahn oder kommunikative Maßnahmen.
Betriebliches Mobilitätsmanagement vereint in seiner besten Anwendung ökologisches und ökonomisches Handeln. So können betriebliche Kosten (Fuhrpark, Reisekosten etc.) reduziert und die eigene wie auch allgemeine Verkehrsinfrastruktur entlastet werden. Gleichzeitig fördert es die Gesundheit sowie Motivation der Mitarbeitenden und trägt zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks von Unternehmen bei.
Betriebliches Mobilitätsmanagement in der Praxis
Die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements und die Umsetzung von Maßnahmen sollte möglichst partizipativ erfolgen. Veränderungen lösen häufig Ängste bei der Belegschaft und weiteren Beteiligten aus. Daher ist es besonders wichtig, alle Beteiligten frühzeitig an einen Tisch zu holen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen, konkreten Bedarfe sowie Bedenken vortragen zu können. Nur wenn alle Beteiligten umfassend informiert und in den Prozess involviert sind, ist das Vorhaben erfolgversprechend. Es gilt: Je mehr die Mitarbeitenden/Beteiligten von der Idee und den Mehrwerten überzeugt sind, desto eher sind die Vorteile des BMM für Unternehmen greifbar.
Das Betriebliche Mobilitätsmanagement kann in folgende Phasen unterteilt werden:
1. Auftakt und Analyse (ggf. Mitarbeitendenbefragung)
- Abstimmung der Motivation und Erwartungen
- Ermittlung von unternehmensspezifischen Verkehrsbedarfen
- Ermittlung von Erkenntnissen zum Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden (ggf. Befragung o. Ä.)
2. Potenzialermittlung und Maßnahmendefinition
- Zieldefinition
- Entwicklung von Maßnahmen zur Nutzbarmachung der vorhandenen Potenziale
3. Dokumentation
- Erläuterungsbericht
- Ggf. Kosten- und Finanzierungsplan der Maßnahmenumsetzung
4. Umsetzung von Maßnahmen
- Kommunikation und Beteiligung der Mitarbeitenden, des Betriebsrats, der Datenschutzbeauftragten etc.
5. Verstetigung
- Auswertung der umgesetzten Maßnahmen und ggf. Anpassung der Maßnahmen
- Ermittlung weiterer möglicher Defizite
Umsetzung von Maßnahmen
Das Spektrum potenzieller Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements ist vielfältig. Unternehmen können verschiedenste Maßnahmen angehen, welche ihre Wirkung sowohl direkt (Push-Maßnahmen) als auch indirekt (Pull-Maßnahmen) entfalten. Dabei kann es sich beispielsweise klassisch um die Push-Maßnahme einer Reiserichtlinie oder um die Pull-Maßnahmen Job Ticket oder Fahrradabstellmöglichkeiten handeln.
Ihre Vorteile mit energielenker
Energielenker unterstützt Sie bei jedem Schritt zur Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Dabei profitieren Unternehmen von verschiedensten Leistungen:
- Eine direkte Ansprechperson für die gesamte Prozessorganisation
- Analyse der Bedarfe und gezielte Ansprache aller Beteiligten
- Gestaltung eines kontinuierlichen, auf die Zielgruppe(n) zugeschnittenen Beteiligungsprozesses
- Unterstützung bei der Suche und Auswahl geeigneter Fördermöglichkeiten
- Ganzheitliche Expertise in den Themenfeldern Energie, Gebäude, Mobilität, Umwelt sowie digitale Transformation
- Praxiserprobte Lösungen aufgrund langjähriger Erfahrung
Fazit: Betriebliches Mobilitätsmanagement
Die betriebliche Mobilität ist ein wesentliches Tool zur Senkung der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen in Unternehmen. Gezieltes Mobilitätsmanagement und seine Maßnahmen können Verbesserungen in verschiedenen Bereichen unternehmerischer Mobilität bewirken. Dadurch ergeben sich für Unternehmen, Betriebe und Kommunen sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile. Außerdem machen verschiedene Förderungen betriebliches Mobilitätsmanagement für Unternehmen sowie Betriebe attraktiv und die Umsetzung erfolgversprechend.
Niclas Töns