Transformationspläne
Klimaneutralität für Unternehmen und Kommune
Auch die Wirtschaft kann sich nicht mehr vor der Klimakrise verstecken und wird immer stärker zur Verantwortung gezogen. Um Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Förderung von Transformationsplänen ins Leben gerufen. Neu ist die Erstellung von Transformationsplänen nicht: Sie lösen das bisherige sogenannte Transformationskonzept ab und bringen einige Neuerungen mit sich.
Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt, was es für Unternehmen zu beachten gilt und wie energielenker Sie auf dem Weg zur Klimaneutralität begleitet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist ein Transformationsplan?
Ein Transformationsplan stellt eine langfristig angelegte Dekarbonisierungsstrategie eines Unternehmens oder mehrerer Unternehmensstandorte dar. Das Konzept umfasst die Datenerhebung und Erstellung einer Treibhausgasbilanz, die Formulierung eines CO2-Minderungsziels sowie die Planung der Maßnahmen, mit denen das CO2-Ziel erreicht werden soll. Transformationspläne sind im Rahmen des Moduls 5 der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft förderfähig.
Was genau wird gefördert?
Das BMWK bezuschusst:
- Die Erstellung einer CO2-Bilanz für mindestens einen Standort eines Unternehmens oder einer Gruppe von Unternehmen mit Standorten innerhalb Deutschlands
- Die Zertifizierung einer CO2-Bilanz für die jeweiligen Standorte
- Die Beratungskosten für Energie- und andere relevante Beratungsdienstleistungen im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Transformationsplans
- Zusätzlich anfallende Kosten, die nachweislich in Verbindung mit der Erstellung eines Transformationsplans stehen
- Die Kosten, die in Zusammenhang mit den erforderlichen Messungen, Datenbeschaffungen und -erhebungen entstehen
Nicht förderfähig sind dagegen:
- Leistungen, deren Durchführung auf einer gesetzlichen Verpflichtung oder behördlichen Anordnung beruhen
- Eigenleistungen der Antragstellenden
- Maßnahmen, deren Umsetzung bereits vor Antragstellung begonnen wurde
Wie hoch ist die Förderquote?
- Große Unternehmen: 40 Prozent
- Mittlere Unternehmen: 50 Prozent
- Kleine Unternehmen: 60 Prozent
- Plus jeweils 10 Prozent bei einer IEEKN-Mitgliedschaft
Die maximale Förderung ist auf 60.000 Euro je Plan begrenzt. Für Unternehmen, die in einem Netzwerk der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke (IEEKN) angemeldet sind und aktiv daran teilnehmen, erhöht sich die Förderquote um zehn Prozentpunkte und der maximal mögliche Förderzuschuss erhöht sich auf 90.000 Euro.
Mindestanforderungen
Ein Transformationsplan, welcher über das BMWK gefördert wird, umfasst die folgenden Mindestanforderungen:
- Ist-Analyse: Ermittlung des aktuellen Zustands eines Unternehmensstandorts bzw. mehrerer Standorte inklusive einer detaillierten Treibhausgasbilanz der Scopes 1 & 2 nach GHG-Protocol
- Zielfestlegung: Verpflichtung zur Treibhausgasneutralität bis spätestens 2045 und Definition eines konkreten Ziels von mindestens 40 Prozent THG-Einsparung innerhalb von zehn Jahren gegenüber der Ist-Analyse
- Maßnahmenplan: Entwicklung von gezielten Maßnahmen, um das festgelegte Zehn-Jahres-Ziel zu erreichen. Die Tiefe der Planung kann sich an Phase 2 der HOAI (Vorplanung) orientieren. Mindestens eine der Maßnahmen muss dabei einen Bezug auf Prozesse bzw. Anlagen zur Herstellung eines Produkts oder zur Erbringung einer Dienstleistung aufweisen
- Verankerung: Systematische Integration und konsequente Verfolgung der Klimaziele im Unternehmen
Im Rahmen eines Transformationsplans können weitere Leistungen gefördert werden. Dazu zählen die Identifikation und Bewertung von Problemstellungen, welche aus heutiger Sicht nicht lösbar sind. Darüber hinaus: die Prüfung der Auskopplung und Nutzung von Abwärmepotenzialen, die Prüfung von Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie die Konzeption von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Bestandteile eines Transformationsplans
Umsetzungsschritte
IST-Analyse
Analyse des Ist-Zustands
des antragstellenden Unternehmens, einschließlich der Erstellung einer
THG-Bilanz
Zielfestlegung
Bekenntnis des Unternehmens zum Ziel, der Treibhausgasneutralität bis 2045 sowie die Festlegung eines konkreten THG-Reduktionsziels mit einem Zeithorizont von zehn Jahren
Instrumente
Maßnahmenplan
Identifikation und Konzeption von Maßnahmen, mit denen
mindestens das 10-Jahres-Ziel erreicht wird
Verankerung
Darstellung, wie die Klimaziele im Unternehmen systematisch
verankert und konsequent verfolgt werden
Unsere Leistungen
Sie möchten die aktuelle Förderkulisse gerne für Ihr Unternehmen nutzen? Als kompetenter Partner stehen wir Ihnen bei der Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen zur Seite und begleiten Sie auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität, um gemeinsam nachhaltige Erfolge zu erzielen – vom Transformationsplan bis zur Umsetzung. Dazu gehört:
- Statusanalyse und Datenerhebung
- Konzeptentwicklung
- Machbarkeitsstudien
- Umsetzungsberatung
- Ergebnispräsentation
Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Transformationsplan wird wiederum durch andere Fördertöpfe des BAFA gefördert, wie z. B. das Modul 3 (Mess -, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagement-Software) oder Modul 4 (energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen).