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Ladeinfrastruktur für Parkhaus

Wiesbaden setzt auf E-Mobilität: Parkhaus mit Lastmanagement ausgestattet

97.709 kWh Solarstrom jährlich, 429 Stellplätze, ein dynamisches Lastmanagementsystem: Am Elsässer Platz in Wiesbaden ist ein Parkhaus entstanden, das die Voraussetzung für mehr E-Mobilität in der hessischen Landeshauptstadt schafft. Nach dem Baustart im Dezember 2022 wurde das E-Mobility Hub nun eröffnet. Um eventuellen Nachbesserungsbedarf aufzudecken, folgte eine Testphase. An der Umsetzung des Projektes waren zahlreiche Expert*innen beteiligt, zu denen auch wir mit unserem dynamischen Lastmanagementsystem Lobas zählen.

Ladeinfrastruktur mit dynamischen Lastmanagement in Parkhaus.

Die Stadt und das Quartier rund um den Elsässer Platz lebenswerter machen – das war das Ziel in Wiesbaden. Ein Baustein war dabei die Schaffung eines attraktiven Parks mit zahlreichen Grünflächen, der mit vielfältigen Freizeitangeboten zum Naherholungsort wird. Die einzige dafür geeignete Fläche wurde jedoch bislang als Parkraum genutzt. Um den Wegfall der Parkplätze zu kompensieren, entschied man sich für den Bau eines Parkhauses, das die benötigte Fläche auf 17 Etagen aufteilt und somit den notwendigen Raum für die Grün- und Spielfläche freigibt.

E-Mobilität im Blick

Das E-Mobility Hub ist ein Gemeinschaftswerk des kommunalen Bauunternehmens WiBau, des Tiefbau- und Vermessungsamtes sowie des Liegenschaftsamtes. Schon zu Beginn war klar, dass das Projekt auf mehr Nachhaltigkeit und eine zukunftsfähige Infrastruktur ausgerichtet sein sollte. Daher entschied man sich, alle der 429 neu geschaffenen Stellplätze mit Ladepunkten auszustatten. Ein umfangreiches Unter-fangen, durch das sich das Parkhaus in Wiesbaden in die fünf größten Ladeinfrastrukturen in Deutschland einreiht.

Während das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den Bau des E-Mobility Hubs als Projektträger betreute, wurde die Projektleitung bezüglich Installation, Montage und Umsetzung durch die Electric ELB Gebäudetechnik GmbH Vogtland übernommen. Für den Aufbau wurden zahlreiche Geräte verbaut:

Die verbaute PV-Anlage liefert jährlich nahezu 100.000 kWh grünen Strom, der für das nachhaltige Laden von E-Fahrzeugen genutzt werden kann. Doch wie kann die effiziente Nutzung des Solarstroms sichergestellt werden? Wie kann der Strombedarf ohne teure Lastspitzen und Überlastungen des Stromnetzes gedeckt werden? Dazu braucht es ein dynamisches Lastmanagement.

Dynamisches Lastmanagement ermöglicht effiziente Steuerung

Für die Ausstattung des gesamten Parkhauses wurde das dynamische Lastmanagement Lobas verwendet, das die Ladepunkte über komplexe Ladegruppen steuert. So wurden auf jeder Etage zwei Ladecluster gebildet. Insgesamt mussten damit 33 Ladegruppen mit je sieben bis 17 Ladepunkten im Lastmanagementsystem definiert werden.

Mit der Lösung war es möglich, für die jeweiligen Gruppen spezifische Laderegeln einzurichten. So werden einzelne Parkflächen unabhängig von den Hyperchargern bevorzugt behandelt, sodass die E-Fahrzeuge von Kurzparker*innen früher aufgeladen sind als diejenigen von beispielsweise Anwohner*innen, die ihr Auto über Nacht laden. Darüber hinaus ist es möglich, die Ladung bei bestimmten Langzeitparkflächen auszusetzen, sofern – entweder aufgrund von Nachtzeiten oder schlechtem Wetter – die PV-Anlage weniger oder keinen Strom erzeugt. Wird mehr Strom erzeugt, als zum aktuellen Zeitpunkt benötigt, wird dieser Überschuss in das öffentliche Netz geleitet.
Ein weiterer Vorteil: Die Aufteilung der Parkflächen in einzelne Cluster erleichtert nicht zuletzt die Abrechnung deutlich, insbesondere bei Parkplätzen, die von Anwohner*innen rund um den Elsässer Platz dauerhaft gemietet werden.

E-Mobilität trifft Carsharing

Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das Parkhaus in Wiesbaden im Juni 2024 eröffnet. Die anschließende halbjährige Testphase begleitet das Fraunhofer Institut. Doch das Projekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit acht Millionen Euro gefördert wurde, bietet nicht nur Stellplätze für Privatfahrzeuge. Gleichzeitig ist eine Carsharing-Station des Partners book-n-drive vorgesehen, deren Einrichtung zu mehr E-Mobilität in und um Wiesbaden führt und die Verkehrswende somit weiter vorantreibt. Neben den Parkflächen im E-Mobility Hub wird auch der überdachte Außenbereich sinnvoll genutzt. So finden sich hier Stellplätze für E-Scooter sowie 45 sichere Fahrradstellplätze, die zum Teil mit Ladestationen für E-Bikes ausgestattet sind.

Fazit: Dynamisches Lastmanagement ermöglicht E-Mobilitäts-Projekt

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Mit dem E-Mobility Hub am Elsässer Platz hat die Stadt Wiesbaden einen großen Schritt in Richtung nachhaltiger und zukunftsfähiger Infrastruktur gemacht. Entscheidend für das Gelingen des Projektes waren unter anderem unser dynamisches Lastmanagementsystem Lobas, das eine effiziente Ladung der E-Fahrzeuge ermöglicht, ohne das Netz zu überlasten. Zudem wird durch die festgelegten Ladegruppen und -regeln der selbst erzeugte PV-Strom bestmöglich genutzt. Gemeinsam mit den neu entstehenden Grünflächen und Erholungsangeboten auf dem frei gewordenen Raum ergibt sich damit eine deutliche Aufwertung des Quartiers.