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Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Der Schlüssel zu mehr Wirtschaftlichkeit für Logistikunternehmen

Die Mobilitätswende ist längst kein Zukunftsprojekt mehr, sie ist Teil des heutigen unternehmerischen Alltags. Gerade in der Logistikbranche steigt der Handlungsdruck, denn Transportleistungen sollen nicht nur zuverlässig, sondern auch zunehmend emissionsfrei erbracht werden. Mit dem Hochlauf der Elektromobilität im Schwerlastbereich verändern sich nicht nur die Fahrzeuge selbst, auch die Energieversorgung wird zum strategischen Faktor.

Ladeinfrastruktur für E-Lkw für Logistikunternehmen und Speditionen.

Wer E-Lkw wirtschaftlich betreiben will, braucht Ladeinfrastruktur, die planbar, leistungsfähig und nahtlos in die logistischen Abläufe zu integrieren ist. Logistikunternehmen stehen vor der Frage: Reicht es aus, auf E-Lkw umzustellen oder braucht es zuerst die richtige Ladeinfrastruktur?

E-Lkw: Akkugrößen, Reichweiten und Einsatzgebiete

Elektrische Lkw sind serienreif und kommen bereits in vielen Logistikszenarien zum Einsatz – insbesondere im regionalen Verteilerverkehr, auf Shuttle-Strecken oder in der Kontraktlogistik. Je nach Hersteller und Ausstattung verfügen moderne E-Lkw über Akku-Kapazitäten von rund 300 bis über 600 Kilowattstunden.

Erste Modelle mit Batteriesystemen jenseits der 800 kWh-Marke sind in Entwicklung. In der Praxis ermöglichen diese Speichergrößen Reichweiten von etwa 250 bis 500 Kilometern, unter optimalen Bedingungen auch mehr. Diese Reichweiten reichen für viele typische Logistikszenarien aus. Gerade im Nah- und Mittelstreckenverkehr mit definierten Tourenprofilen und regelmäßiger Rückkehr zum Standort spielen E-Lkw ihre Vorteile aus. Dort, wo Fahrzeuge ohnehin planbar pausieren – zum Beispiel nachts im Depot, beim Kunden oder an logistischen Drehpunkten – kann der Strombezug direkt in den Ablauf integriert werden. Genau das macht die passende Ladeinfrastruktur so entscheidend: Sie ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Teil eines ganzheitlichen Mobilitätskonzepts.

Ladeinfrastruktur: Technische Grundlagen und betriebliche Relevanz

E-Lkw stellen andere Anforderungen an die Ladeinfrastruktur als Pkw. Nicht nur, weil ihre Akkus größer sind, sondern auch, weil Ladefenster oft knapper ausfallen. Entsprechend kommt es darauf an, unterschiedliche Ladearten kombinieren zu können, je nach Situation, Standort und Energiebedarf.

Am eigenen Betriebshof ist das sogenannte Depotladen Standard. Hier werden Fahrzeuge nach Schichtende mit Ladeleistungen von 150 bis 300 Kilowatt DC über mehrere Stunden, oft auch über Nacht, aufgeladen, . Diese Form des „langsamen Schnellladens“ ist technisch einfach umsetzbar, kann gut mit PV-Strom oder Nachtstromtarifen kombiniert werden und entlastet zugleich das Netz durch die planbare Energieaufnahme.

Sobald Fahrzeuge auch auf längeren Strecken eingesetzt werden, braucht es zusätzliche Schnelladeoptionen, insbesondere entlang von Autobahnen, an Knotenpunkten der Lieferkette oder direkt beim Kunden. Hier setzt die Industrie auf das sogenannte Megawatt Charging System (MCS), das Ladeleistungen jenseits von 1.000 Kilowatt ermöglicht. Ziel ist es, den Lkw in der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit von 45 Minuten so weit zu laden, dass die nächste Etappe ohne Einschränkung erreicht werden kann. Noch ist diese Technik im Aufbau, aber erste MCS-fähige Ladehubs befinden sich bereits in Planung oder im Pilotbetrieb.

Während die technische Entwicklung voranschreitet, bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernd. Insbesondere die Kostenstruktur beim öffentlichen Schnellladen unterscheidet sich deutlich vom Laden am eigenen Standort. Öffentliche Tarife unterliegen Schwankungen, Roaminggebühren und komplexen Abrechnungsmodalitäten Dagegen bieten Ladepunkte auf dem eigenen Gelände nicht nur Kostensicherheit, sondern auch Betriebssicherheit, insbesondere wenn sie in ein intelligentes Last- und Energiemanagement eingebunden sind.

Einen umfassenden Überblick über den Aufbau einer gesamten E-Flotte mit Förderungen im Zuge einer Umsetzungsberatung finden Sie in diesem Blogbeitrag zur Umsetzungsberatung für E-Lkw.

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Der Unterschied zwischen AC- und DC-Laden

 

 

Merkmal AC-Laden (Wechselstrom) DC-Laden (Gleichstrom)
Leistung 11 bis 22 kW 50 bis 480 kW (MCS > 1.000 kW in Entwicklung)
Geschwindigkeit mehrere Stunden 20 bis 60 Minuten (bei PKW), 45 Minuten Pausenlänge (Lkw, MCS)
Technik Umwandlung im Fahrzeug (Onboard-Lader) Umwandlung in der Station, Strom fließt direkt in die Batterie
Einsatz Zuhause, Arbeitsplatz, Depot Unterwegs, Autobahnen, Hubs, Kundenstandorte
Kosten und Aufwand Günstig und einfache Installation Vergleichsweise teuer und hoher Installationsaufwand
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Der Unterschied zwischen AC- und DC-Laden

AC-Laden (Wechselstrom)

  • Leistung: 11–22 kW
  • Ladezeit: mehrere Stunden
  • Technik: Umwandlung im Fahrzeug (Onboard-Lader)
  • Einsatz: Zuhause, Arbeitsplatz, kleinere Flotten
  • Kosten und Aufwand: günstige und einfache Installation

DC-Laden (Gleichstrom)

  • Leistung: 50–480 kW (Lkw mit MCS >1.000 kW)
  • Ladezeit: 20–60 Minuten / gesetzliche 45 Min Pause
  • Technik: Umwandlung in der Station, Strom fließt direkt in die Batterie
  • Einsatz: Unterwegs, Autobahn, Kundenstandorte
  • Kosten und Aufwand: vergleichsweise teuer und hoher Installationsaufwand

Drei zentrale Ladefälle für Logistikunternehmen

Damit E-Lkw in der Praxis funktionieren, braucht es neben Strom auch eine durchdachte Strategie. Denn Logistikunternehmen stehen vor der Herausforderung, unterschiedliche Ladesituationen effizient zu kombinieren. Drei typische Ladefälle lassen sich dabei unterscheiden, und sollten bereits bei der Flottenplanung berücksichtigt werden.

1. Laden am Standort (Depotladung)

Der Klassiker: Fahrzeuge werden am Ende ihrer Tour auf dem Betriebshof geladen. Die Ladeleistungen liegen zwischen 150 und 300 kW. Diese Form des Ladens ist wirtschaftlich, gut planbar und eignet sich ideal für Fahrzeuge mit täglicher Rückkehr. Wichtig ist hier die Abstimmung mit dem Netzbetreiber sowie ein Lastmanagementsystem, das parallele Ladevorgänge steuert und Lastspitzen vermeidet.

2. Laden unterwegs oder beim Kunden (MCS)

Nicht jede Route endet am eigenen Depot. Gerade bei längeren Fahrten oder im überregionalen Verkehr müssen Fahrzeuge unterwegs geladen werden, zum Beispiel am Unternehmensstandort von Kunden in Wartezonen der Hubs oder an Autobahnraststätten.

Hier kommt es auf hohe Ladeleistung an: Megawatt-Charging ist entscheidend, um Ladezeiten auf Pausenlänge zu begrenzen. Wichtig ist dabei die Integration der Ladeplanung in den Tourenplan sowie die Verfügbarkeit entsprechender Ladepunkte entlang der Route.

3. Kombinierte Ladeoptionen

Dieser Anwendungsfall wird zunehmend wichtig, insbesondere in der Kontraktlogistik oder bei regelmäßigen Lieferbeziehungen. Wenn am Zielort Ladeinfrastruktur vorhanden ist, lassen sich Standzeiten doppelt nutzen. Voraussetzung ist eine enge Abstimmung mit dem Kunden, idealerweise über ein gemeinsames Lade- und Buchungssystem. Auch hier gilt: Die Ladeleistung muss zur Pause passen und die Ladeinfrastruktur in das eigene Energiemanagement integrierbar sein.

Unsere Leistungen: Vom Konzept bis zum Betrieb

Wer Ladeinfrastruktur aufbauen möchte, braucht mehr als gute Ideen. Es braucht Planungssicherheit, Investitionsklarheit und technische Expertise. Energielenker unterstützt Logistik- und Speditionsunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Der erste Schritt ist eine fundierte Standortanalyse: Welche Ladefälle treten konkret auf? Wie hoch ist der Strombedarf? Welche Netzkapazitäten sind vorhanden, und wie lässt sich der Ladebetrieb in den logistischen Alltag integrieren oder wie können die Logistik-Prozesse möglichst unberührt bleiben?

Anschließend übernimmt energielenker die komplette Planung und Umsetzung, von der Lastganganalyse über Netzanschlussoptimierung bis zur Installation der Ladepunkte. Auf Wunsch auch als Generalunternehmerleistung inklusive aller Bau- und Genehmigungsprozesse.

Darüber hinaus bietet energielenker Contracting-Modelle an, die Ladeinfrastruktur auch ohne eigene Investition ermöglichen. Dabei wird die Ladeeinrichtung durch uns geplant, errichtet und betrieben, inklusive optionalem Flächenankauf in strategisch gelegenen Industriegebieten. Für Logistikunternehmen entsteht so maximale Planbarkeit bei minimalem Risiko.

Auch nach der Inbetriebnahme unterstützen wir: Durch technisches Monitoring, Störungsmanagement, Wartung und Energie-Controlling. So bleibt die Infrastruktur nicht nur verfügbar, sondern auch wirtschaftlich effizient.

Fazit: Ladeinfrastruktur ist kein Add-on, sondern der Schlüssel zu mehr Wirtschaftlichkeit

Die Einführung von E-Lkw ist mehr als nur der Austausch des Antriebs. Sie verändert die gesamte Logistikkette, von der Tourenplanung über die Energieversorgung bis hin zur Standortstrategie. Wer den Umstieg strategisch angeht, kann ihn nicht nur technisch bewältigen, sondern daraus auch wirtschaftliche Vorteile ziehen.

Der Schlüssel liegt in einer Ladeinfrastruktur, die sich flexibel in den Alltag integrieren lässt, sei es durch Depotladen, Schnellladen oder Kooperationen mit Kunden. Energielenker begleitet diesen Prozess ganzheitlich: von der Analyse über die Umsetzung bis zum Betrieb.

Aufbau einer E-Flotte mit E-LKW.