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Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001

Den Umgang mit Energie effizient gestalten

Transparenz schaffen, Einsparpotenziale identifizieren, Kosten reduzieren: Ganz gleich ob in Unternehmen oder auf kommunaler Ebene, mit einem Energiemanagementsystem (EMS) wird der Umgang mit Energie langfristig effizienter gestaltet. Die DIN EN ISO 50001 soll bei der Einführung eines ganzheitlichen EMS unterstützen. Doch was beinhaltet die Norm konkret, wer ist zur Einführung einer zertifizierten Lösung verpflichtet und wie lassen sich damit Wettbewerbsvorteile generieren?  

Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001.

Ein professionelles Energiemanagement steht vor dem Hintergrund des Klimawandels und der stetig steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit bei vielen Unternehmen und Kommunen auf dem Plan. Entsprechend registrierte das Umweltbundesamt zuletzt einen Anstieg der Standorte, die nach dem Eco Management and Audit Scheme (EMAS) registriert und gemäß der Norm für Umweltmanagementsysteme DIN EN ISO 14001 oder für Energiemanagementsysteme DIN EN ISO 50001 zertifiziert sind. Weltweit sind bislang 27.600 Zertifikate nach DIN EN ISO 50001  gültig, ein Fünftel davon, also rund 5.500, in Deutschland.

DIN EN ISO 50001 – Was ist das eigentlich?

Was bedeutet eine entsprechende Zertifizierung und welches Ziel wird damit verfolgt? Die 2011 veröffentlichte DIN EN ISO 50001 beschreibt den internationalen Standard für die Anforderungen zur Einführung, Verwirklichung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines EMS. Mittlerweile bildet sie den Kern einer Normen-Familie, welche kontinuierlich wächst. Dabei sind die Anforderungen an EMS dieser Normreihe in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Ziel ist es, Unternehmen und Kommunen in die Lage zu versetzen, durch einen systematischen Ansatz eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung zu erzielen. Dabei setzt die Norm einen Rahmen, innerhalb dessen Unternehmen und Kommunen ihr Energiemanagement umsetzen müssen, jedoch dabei ihre eigenen und individuellen Bedürfnisse in den Fokus rücken können.

Grundsätzlich empfiehlt die DIN EN ISO 50001 für die Umsetzung eines EMS die Ernennung einer*s Managementbeauftragten, zur Überwachung der Einführung und Einhaltung der Norm. Die DIN EN ISO 50001 sieht mehrere Schritte vor, die eine sinnvolle und effektive Planung von Effizienzmaßnahmen möglich machen:

  • Planung mit Festlegung der Energiepolitik und der maßgeblichen Energieziele des Unternehmens oder der Kommune
  • Aufnahme und Bewertung der Ausgangssituation
  • Aufbau einer Kommunikationsstrategie
  • Umsetzung zuvor festgelegter Maßnahmen
  • Systematische Dokumentation und Überprüfung aller vorgenommenen Prozesse zur frühzeitigen Identifikation und Korrektur von Fehlentwicklungen
  • Ergebnisbewertung
  • Ableitung neuer Ziele und Maßnahmen

DIN EN ISO 50001 wurde novelliert 

2018 wurden die Vorgaben der Norm mit einer novellierten Fassung angepasst und erweitert. Vor allem stand hierbei eine Vereinheitlichung im Fokus, bei der die DIN EN ISO 50001 an die Grundstruktur und die Basisdefinition in allgemeingültigen Texten an andere Managementsystemnormen angepasst wurde. Zudem folgt der Aufbau der Norm nun anderen Qualitätsmanagementnormen.  

Inhaltlich wurde die Verantwortung der Leitung eines Unternehmens oder einer Kommune stärker hervorgehoben. Darüber hinaus wird empfohlen, energetische Fragestellungen tiefer in die strategischen Managementprozesse zu integrieren und zu Beginn alle relevanten externen sowie internen Themen zu bestimmen, die auf das Energiemanagement Einfluss nehmen. Sowohl Erfordernisse und Erwartungen von allen Beteiligten als auch Risiken und Chancen sind zu identifizieren. 

EnEfG macht EMS zur Pflicht 

Die Verbesserung der Energieeffizienz und die Generierung eines Wettbewerbsvorteils durch Kosteneinsparungen sind gute Gründe, sich für ein EMS zu entscheiden. Seit Januar 2024 ändert jedoch das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) die Situation, das Unternehmen dazu verpflichtet, den Energieverbrauch zu reduzieren sowie die Energieeffizienz zu steigern. Denn laut Gesetz ist die Einführung eines EMS ab einem gewissen Jahresverbrauch Pflicht – sinnvoll ist sie in jedem Fall.

Sinnvoll ist die Einführung bereits für Unternehmen, deren Jahresverbrauch bei 2,5 GWh liegt. Denn für die Veröffentlichung konkreter Pläne zu wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen können Aktionspläne von EMS genutzt werden. Alternativ können Energieaudits nach DIN EN 16247-1 durchgeführt werden. Beide Varianten helfen bei der Identifikation von Einsparungsmöglichkeiten.

Bei einem höheren Jahresverbrauch von 7,5 GWh greift die Pflicht zur Einführung eines nach DIN EN ISO 50001 zertifizierten EMS. Hier ist die einzig mögliche Alternative ein Umweltmanagementsystem gemäß EMAS. Die Aufnahme in ein Register gehört ebenfalls zu den Vorgaben des EnEfG.

Energieaudit und zertifiziertes Energiemanagementsystem im Vergleich

Energieaudit nach DIN EN 16247-1

Für Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 2,5 GWh ist ein Energie-Audit nach DIN EN 16247-1 vorgesehen, das vollständig und nachvollziehbar gestaltet sein muss. Es beinhaltet:

  • Systematische Inspektion der energetischen Lage durch eine*n Auditor*in
  • Identifikation von Einsparmöglichkeiten
  • Wirtschaftlichkeitsanalyse
  • Verifizierbare Zielerreichung

EMS nach DIN EN ISO 50001

Für ein Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 7,5 GWh ist ein EMS nach DIN EN ISO 50001 vorgesehen. Sie beinhaltet:

  • Festlegung der Energiepolitik und maßgeblicher Energieziele
  • Bewertung der Ausgangssituation
  • Kommunikationsstrategie
  • Umsetzung zuvor festgelegter Maßnahmen
  • Systematische Dokumentation und Überprüfung aller vorgenommener Prozesse
  • Ergebnisbewertung
  • Ableitung neuer Ziele und Maßnahmen

Energiemanagementsoftware unterstützt Umsetzung der DIN EN ISO 50001 

Ganz gleich, ob sich Unternehmen und Kommunen freiwillig oder verpflichtend um die Einführung eines EMS bemühen: Ohne passende und leistungsstarke Software ist die Umsetzung nahezu unmöglich. Gerade bei der Aufnahme der Ausgangssituation, der Bewertung der Erfolge und der Identifikation von sinnvollen Maßnahmen hilft eine Energiemanagementsoftware, die nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert ist.

Der energy monitor von energielenker unterstützt bei der Einführung und Durchführung eines effektiven Energiemanagements. Dabei bildet er viele Aspekte eines ganzheitlichen EMS ab:

  • Zusammenführung aller Daten
  • Darstellung anhand von Berichten, Diagrammen und Tabellen
  • Auswertung von Kennzahlen und Verbräuchen
  • Analyse von Optimierungspotenzialen
  • Alarmierung von Grenzwertüberschreitungen

Energiemanager oder Transformationspläne für weitere Effizienzsteigerung

Aber auch eine Software wie der intelligente Energiemanager Enbas , der alle Erzeuger und Verbraucher eines Gebäudes vernetzt, bietet große Vorteile – insbesondere bei Vorhandensein einer PV-Anlage, einer Ladeinfrastruktur und einer Wärmepumpe. Nicht zuletzt steht energielenker Unternehmen und Kommunen bei der Erstellung von Transformationsplänen zur Seite. Diese bieten eine langfristige Strategie für Treibhausgasneutralität, für die eine Statusanalyse Voraussetzung ist. Auf deren Grundlage wird ein Konzept entwickelt, Machbarkeitsstudien werden durchgeführt und zuletzt die Ergebnisse präsentiert.

Fazit: DIN EN ISO 50001 ermöglicht ganzheitliches EMS

Für die langfristige Steigerung der Energieeffizienz ist die Einführung eines EMS ein geeignetes Werkzeug, das zum Teil sogar verpflichtend vorgeschrieben ist. Hinweise zu Voraussetzungen, der Vorgehensweise und Anforderungen gibt die DIN EN ISO 50001. Wir unterstützen gerne bei der Einführung eines EMS und bieten zugleich passende digitale Lösungen, wie die Energiemanagement Software energy monitor oder den intelligenten Energiemanager Enbas.

Förderungen für Energiemanagement Software.